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1. Alte Geschichte - S. 18

1879 - Dillenburg : Seel
2. Die Erfindung des Glases soll von phönizischen Schisfern gemacht worden sein. Diese landeten einst an einer öden, sandigen Stelle. Da es daselbst an Steinen zur Herstellung eines Herdes — sie wollten ihre Mahlzeit bereiten, — fehlte, so holten sie aus dem Schisse Salpetersteine, die sie als Laduug führten. Die Salpetersteine zerschmolzen vom Feuer, vermischten sich mit der Asche und dem Sande, und nach der Abkühlung sah man einen harten, klar durchsichtigen Körper vor sich — das Glas. Anfangs wurde es blos zur Bereitung von Putzsachen angewendet; erst später lernte man Spiegel, Gefäße und Fenster aus Glas bereiten, aber die Preise waren so hoch, daß selbst die Reichsten kein ganzes Haus mit Glasfenstern versehen konnten. Weitere den Phöniziern zugeschriebene Erfindungen sind die des Rechnens, der Buchstabenschrift und des gemünzten Geldes. Wohl lag es nahe, daß die Phönizier durch ihren ausgedehnten Handel darauf geführt wurden, doch ist es nicht gewiß, ob diese Erfindungen wirklich von den Phöniziern gemacht worden sind. d. Die wichtigsten Städte des Landes. Der ganze Küstenstrich war mit Städten und Dörfern übersäet. Die wichtigsten Städte waren Sidon, Tyr ns und Aradus; diese standen in einem Städtebund und führten abwechselnd die Vorortschaft. Tyrns war so mächtig, daß es längere Zeit einen eignen König (Hyram von Tyrns in Freundschaft mit David und Salomo) hatte. Die älteste der Städte war jedenfalls Sidon, lange Zeit die Königin der phönizischen Städte. Die Stadt hatte einen großen, vortrefflichen Hafen, bedeutende Fabriken für Webereien und eine große Glashütte. Von hier aus wurde Tyrus gegründet, welches seine Mutterstadt sehr bald überflügelte. Die Stadt bestand ans zwei Theilen, von denen der eine auf dem Festlande, der andere auf einer Insel lag. Die Jnselstadt lag auf Felsen und war von hohen und sehr starken Mauern umgeben. So trotzte sie jedem feindlichen Angriffe. Fünf Jahre widerstand sie den Bemühungen Salmanassars, der alle Zufuhr abgeschnitten hatte und sie von allen Seiten bewachen ließ. Auch Nebucaduezar konnte ihren Muth nicht erschüttern, und wenn sie auch endlich erlag, so fand er doch keinen Lohn seiner langjährigen, unendlichen Mühe. Als die Perser Vorderasien eroberten, verlor auch Tyrus seine Selbstständigkeit. Die Bewohner siedelten meist nach Karthago über. Bald aber hob sich die Stadt wieder, Handel und Gewerbfleiß blühten und brachten wieder Reichthum und Macht in die Stadt. Da zog Alexander der Große heran. Er ließ vom Festlande aus nach der Insel

2. Alte Geschichte - S. 59

1879 - Dillenburg : Seel
— 59 — 12. Alexander der Große. a. Makedoniens Herrschaft. Die macedonischen Könige waren zur Zeit der Perserkriege den Persern zinsbar geworden. Nach der Schlacht von Platää warfen sie das persische Joch ab und wandten sich mehr und mehr gegen Griechenland. Einer der Könige, Archelaus, führte griechische Bildung in Maeedonien ein, gab dem Lande eine nach griechischem Muster getroffene Heereseinrichtung, baute feste Städte, sowie Landstraßen zur Beförderung des Handels. Ein andrer, Alexander Ii., gerieth mit Theben in Kampf, wurde von Pelopidas zum Frieden gezwungen und mußte seinen Bruder Philipp als Geisel nach Theben schicken. Dieser erwarb sich dort im Hause des Epamiuoudas große Kenntnisse, besonders in der Staats- und Kriegskunst. Als sein Bruder plötzlich ermordet wurde, floh er aus Theben und wußte, nachdem er die Zügel der Regierung ergriffen, dieselben gegen mehrere andere Thronbewerber festzuhalten und sich durch eine von ihm erfundene Heeresordnung (die maeedonische Phalanx), durch Tapferkeit und Klugheit auf dem Throne seiner Väter zu behaupten. Philipps Plan ging dahin, sein Reich zu erweitern und mit Hülfe der Griechen das mächtige Perserreich anzugreifen. Als Athen in dem Bundesgenossenkrieg beschäftigt war, nahm er mehrere atheuäische Küstenstädte und einen Theil von Trazien weg. Ein dabei in seine Hände gefallenes Goldbergwerk lieferte ihm die Mittel zu weiteren Kriegsnnternehmnngen. Als bald darauf in Thessalien Zwistigkeiten entstanden, stellte sich Philipp auf Seite des Adels und unterstützte diesen; von der andern Partei wurden dagegen die Phoeier zu Hülse gerufen. Da eilte Philipp herbei, schlug die Phoeier und machte Thessalien zu einer macedonischen Provinz. Aber noch immer blieb Griechenland ruhig; nur ein Mann in Athen, Demosthenes, erkannte die Gefahr und bemühte sich daher mit allen Kräften seines Geistes, die Griechen zum Widerstreben gegen Philipps Pläne zu veranlassen. Er hielt eine Anzahl gegen Philipp gerichtete, mit beißendem Spott und scharfer Satyre gewürzte Reden, feine sogen. Philippiken. Aber seine Mühe war vergeblich; Philipp hatte überall, auch in Athen seine bezahlten Freunde, welche dem Demosthenes entgegenwirkten. Selbst als Philipp wieder eine größere Anzahl griechischer Städte, darunter das feste und bedeutende Olynth, unter feine Gewalt gebracht hatte, ließen sich die Athener

3. Alte Geschichte - S. 26

1879 - Dillenburg : Seel
— 26 — scheu und Vieh gefährbete. Herkules fing ihn lebenbig und brachte ihn zu Eurystheus. Aehulich btefer That war die folgenbe Arbeit. Der thrazische König Diomebes hatte zwei Rosse, welche nicht Hafer und Heu, sonbern die in das Land kommenben Fremb-linge als Futter erhielten. Den babnrch wüthenb geworbenen Thieren wars er den König zuerst als Futter vor; dann bänbigte er sie und brachte sie bent Eurystheus. Die neunte Arbeit war bte Ueberwältiguug der Amazonen, welche im nörblichen Kleinasien wohnten. Mit Hülse einer Schar rüstiger Krieger bezwang er sie und fing die Königin berselben, gab btese aber wieber frei, nachdem sie ihm ihren Gürtel (das Wehrgehenke) für Eurystheus überliefert hatte. — Weiter befahl Eurystheus dem Herkules eine prachtvolle 9t in b er herbe, welche dem breikypfigen Riesen Geryon gehörte, herbeizuschaffen. Herkules mußte durch ganz Norbasrika reifen, itm zu der Insel zu gelangen. An die Meerenge gekommen, welche das Mittelmeer und den atlantischen Ocean verbinbet (wie heißt sie?), pflanzte er bort die Säulen des Herkules, schiffte hinüber nach Spanien, fanb bte Herbe, erschlug den zweiköpfigen Hirtenhnnb und den Hirten und trieb die Herbe von bannen. Von dem Riefen eingeholt, töbtete er auch biefen mit den im Blute der Hybra vergifteten Pfeilen. Auch die elfte Arbeit brachte ihm eine weite Reife. An der Westküste von Afrika wuchs ein Baum mit golbnen Aepfeln, von 4 Jungfrauen, Hefp erib eu genannt, und- einem hunbert-köpfigen Drachen bewacht. Herkules nahm dem Riefen Atlas, der in der Nähe hauste und das Himmelsgewölbe auf feinen Schultern trug, die Last besselben ab; biefer erlegte den Drachen, überlistete die Hüterinnen und brachte die golbnen Aepsel, wollte aber dem Herkules die Last nicht wieber abnehmen. Durch eine List wußte er sie dem Atlas wieber aufzubürbeu und eilte dann mit den Aepfeln Zn Eurystheus. Die 12. Arbeit war die schwierigste. Eurystheus verlangte, daß Herkules den Höllenhnnb, den breiköpfigen Cerberus, aus der Unterwelt herauf hole. Herkules kam vor der Wohnung Pluto's an und erhielt auch die Erlaubnis zu der That, aber er sollte sie ohne Waffen ausführen. Blos mit dem Brustharnisch und der Löwenhaut angethan, ging er dem Thier zu Leibe, brachte es in seine Gewalt und trug es dem Eurystheus zu. Dieser aber erschrack über das Ungeheuer so heftig, daß er nicht eher ruhte, als bis Herkules basfelbe wieber an feinen Ort gebracht hatte. — Jetzt machte sich Herkules frei von den Diensten des Eurystheus und führte

4. Alte Geschichte - S. 74

1879 - Dillenburg : Seel
— 74 — Zu stürzen. Die Zwillingskinder wurden in einer Wanne in das ausgetretene Wasser des Tiber am Fuße des Berges Palatium ausgesetzt. Als das Wasser sich verlausen hatte, blieb die Wanne am User stehen. Durch das Geschrei der Kiuder herbeigelockt, kam eine Wölfin und säugte sie, und ein Specht, der heilige Vogel des Kriegsgottes Mars, der der Sage nach der Vater der beiden Kinder war, brachte ihnen Speise. Dies beobachtete ein Hirte, Namens Fanstulns; er nahm die Kinder zu sich und behielt sie als seine Söhne. So wuchsen Romnlns und Reut us, so hießen die beiden Knaben, als Hirtenknaben ans und zeichneten sich bald durch Muth und Kühnheit und durch Ausführung mancher Heldenthaten aus. Einst bei Gelegenheit eines Hirtensestes wurden sie überfallen; Romnlns schlug sich durch; Remns dagegen wurde gefangen und vor Nnmitor geführt mit der Anklage, daß er und sein Bruder des Nnmitor Ländereien beraubt hätten. Bei den Verhandlungen darüber erkannte Nnmitor in Remns seinen Enkel, der nun mit Romnlns den Entschluß faßte, an Aemulius Rache zu nehmen und ihren Großvater wieder auf den Thron zu setzen. Sie drangen mit ihren Anhängern auf verschiedenen Wegen in die Stadt und schlichen sich in die Königsburg; Aemulius wurde ermordet, und Nnmitor ward wieder König. Nun erlaubte ihnen Nnmitor, an der Stelle, wo sie von dem Hirten gefunden worden waren, eine Stadt zu bauen. So entstand am Tiber und zwar ant palatinifchen Hügel eine neue Stadt, deren Bewohner Albaner und Latiner waren. Um die Benennung der Stadt entstand jedoch unter den beiden Brudern Streit, dessen Entscheidung man den Göttern anheim gab. Jeder der beiden Brüder begab sich auf einen Berg; zuerst erschienen dem Remns sechs Geier, von der Linken zur Rechten fliegend ; sodann erschienen dem Romnlns zwölf Geier, welche von der Rechten zur Linken flogen. Darüber kam es wieder zum Streit, in welchem Romnlns seinen Bruder Remns erschlug. Eine andre Sage erzählt, Remns habe seinen Bruder der niedrigen Stadtmauer wegen verhöhnen wollen und sei über dieselbe gesprungen. Deshalb habe ihn Rmmilns rntl.hpn Wnrten ersckla-^ gen: „So geschehe jedem, der über meine Mauern springt." — 753 Die Gründung Roms fällt in das Jahr 754 oder 753 v. Chr. v. Chr.

5. Alte Geschichte - S. 76

1879 - Dillenburg : Seel
— 76 — ward, war Romulus wieder Alleinherrscher. Er soll noch glückliche Kriege gegen Fidenä, Veji und andere Nachbarstädte geführt haben. ^ Nach seinem Tode, der im Jahre 716 erfolgte und ebenfalls mit Sagen ausgeschmückt ist, wurde er als Halbgott unter dem Namen Quirinus verehrt. d. Numa Pompilius. (715—673 o. Chr.) Nach dem Tode des Romulus hatten die Römer ein Jahr lang keinen König; die Senatoren regierten abwechselnd. Damit unzufrieden, verlangte das Volk einen König, der ihm in dem durch Weisheit und Frömmigkeit ausgezeichneten Sabiuer Numa Pompilius, Schwiegersohn des Titus Tatius, gegeben ward. Numa traf Einrichtungen in Religion und Cultus, wobei er den alten Glauben und die früheren Einrichtungen berücksichtigte; ebenso gab er Anordnungen über das häusliche und bürgerliche Lebens mit dem er Religion und Cultus auf's Innigste verband. Er war besonders darauf bedacht, den Frieden nach außen zu erhalten, um sowohl dadurch, als auch durch die gottesdienstlichen Einrichtungen und durch Beförderung oes Ackerbaues mildernd auf die kriegerischen Sitten der Römer einzuwirken. Um den von ihm gegebenen Gesetzen leichter Eingang zu verschaffen, schrieb er sie der Eingebung einer Göttin, der Nymphe Egeria, zu. Die Zahl der Vestalinnen, welche im Tempel der Vesta das heilige Feuer zu unterhalten hatten, vermehrte er auf vier. Dem Gotte Janus baute er eine Thorhalle, deren Thore zu Kriegszeiten offen, in Miedeuszeiteu aber geschlossen waren. Die Weisheit und Frömmigkeit dieses Königs wirkten so mächtig auf die Nachbarvölker, daß sie keine Kriege gegen Rom führten und also zu seiner Zeit der Janustempel immer geschlossen war. Nach seinem Tode führte Rom jo viele Kriege, daß diese Thore in einem Zeitraume von 600 Jahren nur einmal geschlossen werden konnten. Auch für das bürgerliche Leben traf er verschiedene Einrichtungen; so theilte er z. B. das Jahr, das bisher nur 10 Monate zählte, in 12 Monate; der erste derselben war dem Gotte Jauus geweiht (daher _ xsanuar). Auch Numa's Tod ist mit Sagen ausgeschmückt; die Nymph Egeria soll so über feinen Tod geweint haben, daß sie dadurch in einen Quell zerfloß. c. Tullns Hostilius. (673—641 v. Chr). Tullns gehörte dem Stamme der Sabiner an und war ein kriegerischer Fürst. Unter feiner Regierung wurde Alba Longa zerstört. Römische Hirten hatten nehmlich im albanesischen Gebiete und albanische

6. Alte Geschichte - S. 43

1879 - Dillenburg : Seel
— 43 — jedoch eine Annäherung derselben und führte bald zu offener Feindschaft, da Aristides die Ausführung der ehrgeizigen Pläne des Themistokles zu hindern wußte. Durch die Anklage, daß Aristides nach der Alleinherrschaft strebe und daß das Gelingen seines Planes seines großen Anhanges wegen zu befürchten sei, brachte Themistokles es dahin, daß sein Gegner durch den Ostracismus oder das Scherbengericht (so genannt, weil in der Volksversammlung jeder Bürger sein Urtheil aus kleine Täfelchen oder Scherben schrieb) aus Athen verbannt wurde. Da jetzt Themistokles den meiilen 486 Einfluß im Staate hatte, so veranlaßte er die Athener, zunächst ihre Flotte D. Chr. zu vergrößern, weil er voraussah, daß in einem neuen Kriege gegen die Perser" Athen nur durch die Flotte gerettet werden könne. d. Der dritte Perserkrieg Schon drei Jahre lang plante Darins einen neuen Feldzug; aber noch vor der Ausführung starb er im Jahre 485 ü. Chr. Sein Sohn und Nachfolger Xerxes willigte nur ungern in die Fortsetzung des Krieges. Ungeheure Rüstungen waren zu diesem Feldzuge gemacht worden. Im Frühlinge des Jahres 480 setzte sich das Heer von Sardes aus in Bewegung gegen Griechenland. Xerxes selbst stand an der Spitze des Heeres, welches über anderthalb Millionen Menschen zählte; 1200 Schiffe bildeten eine Flottenmacht, der Griechenland nicht widerstehen zu können schien. Als das Landheer an die Dardanellen kam. ließ Xerxes zwei Brücken bauen, um das Heer hmüberznsühren. Aber ein Sturm zerstörte die Brücken. Da ließ Xerxes das Meer peitschen und den Baumeister todten. Zwei andre Brücken wurden erbaut. Nach deren Vollendung goß Xerxes aus goldner Schale ein Trankopfer ins Meer und betete um Sieg für seine Waffen. Dann begann der Marsch über die Brücken, der sieben Tage und sieben Nächte hinter einander währte. Das Landheer zog nach Unterwerfung der zunächst wohnenden Völkerschaften durch Trazien und Macedonien und fiel in Thessalien ein. Da sandten die meisten griechischen Staaten Boten und ließen Xerxes ihre Unterwerfung ankündigen. Nur Athen, Sparta, Platää und Tespiä rüsteten sich zum Widerstand. Das von ihnen zusammengebrachte Heer stellte sich den Per fern bei den Gebirgspässen von Thermopylä entgegen. Die griechische Flotte erwartete an der Nordspitze von Euböa die persische Flotte, für welche Xerxes das Vorgebirge Athos hatte durchstechen lassen, um ein abermaliges Scheitern zu verhindern. Im Juli des Jahres 480 v. Chr. trafen die Perser an den Eng- 480 Pässen von Thermopylä ein. Xerxes schickte Boten an den An- v. Chr. führet der Griechen 'und ließ die Ablieferung der Waffen fordern. „Komm und hole sie!" war die Antwort. Und als Xerxes wieder

7. Alte Geschichte - S. 137

1879 - Dillenburg : Seel
— 137 — richtete ein Siegeszeichen an der Elbe und trat dann den Rückzug an, auf welchem er mit seinem Rosse stürzte und an dem davon getragenen Scheukelbruche dreißig Tage nachher starb. Sein Leichnam wurde nach Rom gebracht; in Mainz errichteten ihm seine Legionen ein Ehrendenkmal. b. Die Kämpfe unter Tiberius. Nach des Drnsns Tode setzte Augustus den Tiberins zum Oberbesehlshaber in Germanien ein. Tiberius war wohl ein tapferer Feldherr; aber sein finstrer, verschlossener Charakter war nicht dazu angethan, ihm die Zuneigung der Germanen zu erwerben. Er setzte seines Bruders Werk fort, erreichte aber weniger durch Waffengewalt, als durch Ueberredung, List und Bestechung; er wußte Uneinigkeit unter die deutschen Fürsten zu bringen und benutzte diese dazu, einen Stamm um und durch den andern zu unterwerfen, so daß er bald das ganze Land zwischen Rhein und Elbe als römisches Gebiet bezeichnen konnte. Sein Vater rief ihn ab und setzte an seine Stelle den Feldherrn Domitian Ahenobarbus, der sogar bis über die Elbe vordrang. Bald aber kehrte Tiberius zurück, unterwarf die Völker zwischen Weser und Elbe vollends und richtete eine Statthalterschaft ein, welche alles Land zwischen Rhein und Elbe umfaßte. Am Oberrhein wohnte ein Volksstamm, der zu dem großen Volke der Sueven gehörte, die Markomannen. Diese sahen sich der römischen Macht gegenüber bloß gestellt, und um von den Römern nicht unterworfen zu werden, führte sie ihr Fürst Mar-bod aus, vertrieb die zu den Kelten gehörigen Bojer aus dem heutigen Böhmen, ließ sich daselbst nieder, besiegte einige benachbarte Völkerschaften und richtete ein Reich ein, das den Römern gefährlich zu werden drohte. Marbod war in seiner Jugend in Rom gewesen, hatte dort römisches Wesen, römische Sitte und Kriegsführung kennen gelernt und benutzte die damals gesammelten Erfahrungen bei der Errichtung seines Reiches: er baute sich eine feste Burg, umgab sich mit einer Leibwache und gab hauptsächlich dem Heere eine römische Einrichtung. Als er das Heer auf 70000 Mann gebracht hatte, wurde er selbstständiger und trotziger, weshalb Augustus beschloß, ihn mit den Waffen zu züchtigen. Ums Jahr 6 n. Chr. zog Tiberius von Norden gegen ihn heran, mußte aber, weil sich plötzlich einige Völker südlich der Donau empörten, mit ihm Frieden schließen, so daß Marbod als selbstständiger Fürst sich behaupten konnte.

8. Alte Geschichte - S. 7

1879 - Dillenburg : Seel
— 7 — Rhamsinit der Reiche, der durch Erbauung eines großen Schatzhauses sich berühmt machte. Der Sage nach soll der Baumeister dieses Schatzhauses einen Stein so künstlich eingefügt haben, daß man ihn, wenn man um die Sache wußte, leicht herausnehmen konnte. Kurz vor seinem Tode, der bald nach der Fertigstellung des Banes erfolgte, entdeckte er das Geheimnis seinen beiden Söhnen. Diese stiegen in das Schatzhaus und nahmen mit, so viel sie tragen konnten. Trotz der aufgestellten Wachen geschahen noch weitere Diebstähle. Da ließ der König Schlingen zwischen die Gefäße legen. Als nun die beiden Brüder eines Nachts wieder kamen, verwickelte sich der eine dermaßen in die Schlingen, daß ein Entkommen unmöglich war. Er ließ sich deshalb, um seineu Bruder vor der Entdeckung zu schützen, von diesem den Kopf abschneiden. Der König, erstaunt, einen kopflosen Leichuam zu finden, ließ denselben an die Stadtmauer hängen und stellte Wächter dabei. Der Bruder des Todten wußte durch eine List diese zu berauschen, nahm den Leichnam weg und begrub ihn. Nun versprach der König, den Thäter frei von Strafe zu halten und ihn zu belohnen, wenn er seine List entdecke, worauf dieser sich dem König stellte, alles erzählte und die Belohnung empfing. Etwa 600 Jahre nach Rhamsinit dem Reichen wurde Egypten von 12 Königen beherrscht. Diesen wurde, so erzählt ebenfalls die Sage, geweißagt, daß derjenige unter ihnen Alleinherrscher werden solle, welcher einst den Göttern in einem ehernen Gefäße opfern würde. Als nun einst die Könige gemeinschaftlich Trankopfer brachten, hatte der Priester ans Versehen statt zwölf nur elf goldene Schalen mitgebracht. Psamme-tz7o tich, welcher zuletzt stand, bekam keine; da ergriff dieser seinen v. Chr. ehernen Helm und spendete daraus sein Opser. Da die andern Könige hierbei mit Besorgnis an jene Weißagung dachten, verbannten sie ihn in eine öde Gegend am Meere. Priester weißsagten ihm, daß er mit Hülse eherner Männer, welche ans dem Meere aufsteigen würden, seine Herrschaft wieder erobern werde. Bald daraus stiegen wirklich eherne, d. h. gepanzerte Männer ans Land (wahrscheinlich waren es jonische oder karische Söldner, die er geworben hatte); mit deren Hülse besiegte er seine Mit-fürften und machte sich zum Alleinherrscher. Psammetich und seine Nachfolger beförderten Handel und Seewesen. Später wurde Egypten den Persern unterworfen (s. A. 3), darnach den Griechen (s. Ba. 12) und endlich den Römern (siehe Bb. 10) Unterthan. 2. Die öabylomer. a. Die Länder am Euphrat. Ungefähr in der Mitte von Vorder-Asien liegt ein ziemlich hohes und rauhes Gebirge, das

9. Alte Geschichte - S. 48

1879 - Dillenburg : Seel
— 48 — Berufung Cimons. Zurückgekehrt brachte (Simon zunächst einen Waffenstillstand mit Sparta auf 5 Jahre zu Stande und wandte dann die ganze Kraft Athens wieder gegen Persien. So unterstützte er die Egypter mit einer neuen Flotte, schlug die Perser zur See, landete auf Cypern und wollte nach Kleinasien über-449 setzen, als er 449 erkrankte und starb. Nach seinem Tode ruhte D. Chr. der Krieg gegen die Perser bis zur Zeit Alexanders des Großen. d. Athens Glanz. Nun trat Perlfles an die Spitze der Verwaltung Athens, das sich unter seinem Regimente zur höchsten Blüte und zum größten Glanze erhob. Die Beute aus den Eroberungen Cimons und der nach allen Seiten ausgedehnte und ausgebeutete Handelsverkehr brachte einen Reichthum nach Athen, der zur Befriedigung des Strebens nach sinnlichem und geistigem Genusse hinreichte. Perlkles war der Mann dazu, Athen auf die Spitze feiner Macht zu bringen; neben den ausgezeichnetsten Geiftesgaben befaß er eine hinreißende Beredsamkeit (die Athener sagten von ihm, er trüge den Donner und Blitz auf feiner Zunge), eine große Ruhe und Gelassenheit und eine unbestechliche Uneigennützigkeit. Er verlegte den Sitz der Bundeskaffe von Delos nach Athen, und von da an betrachteten Me Athener diese mehr und mehr als ihr Eigenthum. Aus dieser Kaffe entnahm er auch die Mittel zur Verschönerung Athens. So ließ er die Stadt und besonders die Burg (Acröpolis) durch großartige Bauwerke und Acropolis.

10. Alte Geschichte - S. 50

1879 - Dillenburg : Seel
— 50 — beschützten ihre Stadt und verheerten mit der Flotte die pelopon-nesischen Küsten. Da sich das Landvolk vor den Spartanern nach Athen geflüchtet hatte, so war in dieser Stadt eine ungeheure Menschenmenge vereinigt. Unter dieser brach im Jahre 430 eine furchtbare Pest aus, welche 3 Jahre lang wüthete und einen großen Theil der Einwohner hinraffte. Auch Perikles erlag ihr, und mit ihm verlor Athen seine Hauptstütze. Zwar stellte man den weisen und besonnenen Nicias an die Spitze, aber seine Pläne wurden durch den vom Volke ihm beigegebenen Kleon (mit dem Zunamen „der Gerber") vereitelt, so daß ein gewisser und bedeutender Ersolg in dem Kriege nicht zu erringen war. Ansangs waren die Athener glücklich; es gelang ihnen sogar, die ganze Besatzung einer Insel, lauter angesehene spartanische Männer, gefangen nach Athen zu führen. Bald darnach aber erlitten sie in zwei Schlachten völlige Niederlagen. In der letzten fiel auch Kleon, und da in ihm das Haupt der Kriegspartei besiegt war, so gelang es dem Nicias, im Jahre 422 v. Chr. einen fünfzig-422 jährigen Frieden zwischen Athen und Sparta zum Abschluß zu ”• ^r- bringen. Ja, beide Staaten schlossen sogar ein Bündnis gegen die dem Friedensschlüsse nicht beigetretenen Staaten. c. Erneuerung des Krieges. Ju Athen entwickelten sich allmählich Zustände, die dem Leiter des Staates bald das Regieren unmöglich machten. Vergeblich predigte Sokrates durch Wort und That den Weg der Tugend; vergeblich geißelte auch der Schriftsteller Aristöphaues in seinen Lustspielen die Verkehrtheiten der Athener. In seinem Leichtsinn gab sich das Volk der Leitung eines Mannes hin, dessen Ehrsucht, Eitelkeit und Leichtfertigkeit das Herannahen des Verderbens nur beschleunigte. Dieser Mann war Alcibiädes. Alcibiades stammte aus einem angesehenen und reichen Geschlechte und zog durch Schönheit seiner Gestalt, durch seinen lebhaften Geist, durch Leichtsinn und Uebermnth die Aufmerksamkeit des Volkes auf sich. Schon in seiner Jugend gab er Proben seiner Klugheit und seines Uebermnthes. Einst soll er sich als Knabe, als er auf der Straße Würfel spielte und gerade werfen wollte, einem heranfahrenden Wagen vor die Pferde geworfen und dem Fuhrmann zugerufen haben: „Nun fahre zu, wenn du willst!" worauf der Fuhrmann warten mußte, bis der Wurf geschehen war. Als Jüngling wettete er in einer lustigen Gesellschaft, daß er einem alten angesehenen Manne aus offener Straße einen Streich ins Gesicht geben wolle. Er thats wirklich und lief davon. Am andern Tage jedoch ging er zu dem Greise, bat ihn um Verzeihung und erklärte sich bereit, die Strafe für seine That auf sich zu nehmen. Auf solche Weise erreichte er seinen Zweck, die Angen des Volkes auf sich zu lenken, recht gut. Sein Lehrer war Sokrates;
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